Praxis für Psychosomatische Medizin
Psychotherapie, Verhaltenstherapie und Psychoanalyse
München

Moderne Psychiatrie

Begründer der modernen Psychiatrie:

  • Jean-Martin CHARCOT (1825 – 1893), Paris
  • Emil KRAEPELIN (1856 – 1926), München
  • Paul Egon BLEULER (1857 – 1939), Zürich


Moderne Psychotherapie

Begründer der modernen Psychotherapie:

  • Pierre JANET (1859 – 1947), Paris
  • Sigmund FREUD (1856 – 1939), Wien
  • Carl Gustav JUNG (1875 – 1961), Zürich
  • Alfred ADLER (1870 – 1937), Wien

Das Feld der Psychiatrie waren ursprünglich die schweren Geisteskrankheiten, "reine" Geisteskrankheiten wie Psychosen und Schizophrenie, aber auch organisch begründete wie Alzheimer.

Das ursprüngliche Feld der Psychotherapie waren die Neurosen, das heißt belastende Angststörungen, Zwangsstörungen, Depressionen, Hypochondrie, Selbstschädigung, Selbstausbeutung (Burnout).

Einen Brückenschlag zwischen Psychiatrie und Psychotherapie stellte Pierre JANET her, indem er den Begriff des Unterbewussten prägte.

JANET kam aus der Schule CHARCHOTs, aber auch FREUD, der zusammen mit BREUER die Psychoanalyse entwickelte.

In der Psychoanalyse folgt der Patient seinen freien Einfällen, auch wenn sie unangenehm sind, unwichtig erscheinen, nicht dazugehörig oder unsinnig.

So findet der Patient Zugang zum Unbewussten. Indem Unbewusstes (z. B. ein unbewusster Konflikt) entschlüsselt wird, versteht der Patient sein "System" zunehmend besser, und er kann sein Leben bewusster gestalten. Dazu können auch Träume verhelfen, die einen anderen Zugang zum Unbewussten ermöglichen (FREUD, Die Traumdeutung, 1899).

Die Verhaltenstherapie nach John B. WATSON (1878 – 1958) stellte einen Versuch dar, das Unbewusste auszuklammern und psychische Probleme allein unter dem Aspekt des erlernten Verhaltens zu betrachten. Die Grundannahme ist, dass Verhaltensweisen erlernt und auch wieder verlernt werden können. Bei gut definierten, weniger komplexen Störungen zeigt sich eine gute Wirksamkeit.

Inzwischen sind mehr als 50 verhaltenstherapeutische Einzelverfahren bekannt.

Dazu gehören

  • Konfrontationsverfahren (z. B. Reizüberflutung, Flooding)
  • Operante Verfahren (z.B. Biofeedback)
  • Kognitive Ansätze ( z.B. nach ELLIS, BECK und MEICHENBAUM)
  • sonstige Verfahren (z. B. multimodale Therapien)


Der Behaviorismus nach WATSON, prominentester Vertreter B. F. SKINNER (1904 – 1990), der innerpsychische Prozesse wie Denken und Fühlen ausklammert, wurde abgelöst vom Kognitivismus.

Die kognitive Wende der Verhaltenstherapie trägt der Tatsache Rechnung, dass über das Lernen hinaus auch das Bewusstsein und Fühlen des Menschen sein Verhalten prägt.

Inzwischen wird eine "dritte Welle" der Verhaltenstherapie registriert, der die dialektisch-behaviorale Therapie und auch Ansätze wie funktional-analytische Psychotherapie zugerechnet werden.

Auf längere Sicht werden Psychoanalyse und Verhaltenstherapie sich voraussichtlich einander annähern.